Eldoradio

Eldoradio – das erste schwul-lesbische Radioprogramm
 
1984 startete die Initiative für das erste schwule Radioprogramm Deutschlands. Im August 1985 ging Eldoradio im West-Berliner Kabelpilotprojekt auf Sendung im Rahmen des Senders „Hör 1″. Es war eine zunächst rein schwule Gruppe, die ersten lesbischen Mitarbeiterinnen kamen 1986 dazu.
 Die Eldoradio-Redaktion war eine der Gruppen, die sich gemeinsam auf die UKW-Frequenz 100,6 MHz bewarben, um Radio 100 zu gründen.
Als Radio 100 1987 auf Sendung ging, war Eldoradio von Anfang an mit dabei, zunächst immer Sonntags, mit einer 2-stündigen Sendung.
Als Radio 100 dann auf UKW 103,4 durchgehend 24 Stunden sendete, war Eldoradio immer mittwochs Abends 2 Stunden und sonntags Nachmittags 2 Stunden zu hören, außerdem gab es monatlich im Rahmen  der Nachmittags-Sendung „Zoff “ eine Coming-out Sendung speziell für junge Menschen.
 Eldoradio war einer der ersten erfolgreichen Gruppen in denen Schwule, Lesben und das was heute als „LGBT“ bezeichnet wird, zusammengearbeitet haben.
Vor allem in Ost-Berlin, wo Schwule und Lesben wenig Zugang zu Informationen über Homosexualität hatten, war Eldoradio sehr beliebt. Soweit vorhanden, liefen bei Eldoradio auch Veranstaltungstipps und Informationen für und über die Szene in Ost-Berlin.
Eldoradio machte auch eigene Veranstaltungen zum Beispiel rund um den CSD und gestaltete eigene Partys  im SchwuZ, im Ex (heute Clash) im Mehringshof, im Tempodrom oder in der Alten TU Mensa, jeweils mit mehreren tausend Gästen.
 Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Eldoradio wirkten auch in anderen Programmschienen von Radio 100 mit. Maßgeblich wurden vor allem die Morgen- und Vormittagsprogramme „Morgengrauen“ und „Großstadtfieber“ von Eldoradio-Leuten gestaltet. Auch bei „Zoff“ und „Dissonanzen“ fanden sich viele (ehemalige) Eldoradios.