Radio 100 war ein Produkt der späten 80iger Jahre in Berlin/West und konnte wahrscheinlich so auch nur hier entstehen und bestehen. Die Dissonanzen waren die tägliche Sendung von Frauen für alle. Es ging um die weibliche Sicht auf die Welt und um die Möglichkeit Frauen aus den verschiedensten Lebensbereichen ein Forum zu geben.
Was Frauen wollen und was Frauen fordern – das war damals und das ist auch heute unser Thema.
Und so klang das damals: Pressetext vom Mai 1987
„Warum Dissonanzen? Genau, weil wir immer knapp daneben liegen. Weil es an Emanzen erinnern soll, oder Diskussionen und natürlich Tanzen, weil wir schrill, schräg, kontrovers, grellschnell und reichlich weiblich sind. Weil wir uns streiten bis zu den berühmten Fetzen und es doch schaffen, den Krug aus dem Brunnen zu zerren und allemal die Kurve zur dissonanten Sendung zu kriegen.
Jedes Thema, ob aus der Politik oder dem Alltag, Subkultur oder Kultursumpf ist ein Frauenthema. Uns interessiert, was Frauen bewegt und was sie bewegen, erleben und leben.
Wir suchen nicht verzweifelt nach dem frauenspezifischen Aspekt, aber die Themen, die überall übersehen werden und uns Frauen angehen, werden bei uns ihre Bühne finden.
Oft kommt bei uns die feministische Diskussion zu kurz in all dem Redaktionswahnsinn, trotzdem versuchen wir kontinuierlich an Themeninhalten zu arbeiten und sie zu diskutieren. Wir wollen keine Einheitsmeinung, sondern Kontroversen übern Äther schicken“
Im 24-Stunden-Programm von Radio 100 lief Dissonanzen am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag jeweils von 19:05 bis 20:05 Uhr.